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Donnerstag, 26. Februar 2015

Mein erstes Mal - Februar 2015

Gestern hatte meine Oma Geburtstag. Und weil das in unserer Familie, oder sagen wir mal in der Familie mütterlicher Seits, ein absoluter Pflicht-Termin ist, bin ich nach einem ziemlich stressigen Tag im Büro eben noch hin. Ich sag es ganz ehrlich: Große Lust hatte ich keine. Soviel zum Vorsatz, mehr das zu tun was ich will und weniger das, was von mir erwartet wird. Naja.

Logischerweise waren schon ziemlich viele da. Meine Mutter hat noch sechs Geschwister. Und diese sechs Geschwister haben zusammen sehr, sehr viele Kinder. Kurz gesagt: Diese Familie ist riesig.

Gestern war aber noch jemand da. Jemand den, oder besser gesagt die, ich schon ewig nicht mehr gesehen habe. Und zwar eine etwas weiter entfernt Verwandte, drei Jahre jünger als ich. Und: Sie hatte ihren kleinen Sohn dabei.

Mein erstes Mal im Februar: Mein erster unerwarteter Baby-Kontakt seit der Fehlgeburt.

Und wieder einmal verfehlte mein "Baby-Magnet" seine Wirkung nicht...

Für viele mag das nichts Besonderes sein. Ein Baby zu treffen. War es lange für mich auch nicht. Also klar war es immer besonders, seine Zeit mit Baby's und Kindern zu verbringen. Aber anders besonders. Ich hab es glaube ich schon öfters erwähnt, dass mir der Kontakt mit Baby's / Kindern nie etwas ausgemacht hat. Auch nicht in den inzwischen sechs langen Jahren meines (bisher unerfüllten) Kinderwunsches. Im Gegenteil. Ich liebe es mehr denn je, Zeit mit den Kleinen unserer Gesellschaft zu verbringen.

Aber gestern war es irgendwie anders. Unvorbereitet. Und so traf mich auch der Schmerz. Weil ich zuallererst vor Augen hatte, was ich auch hätte haben können. Wenn ich mein Baby nicht verloren hätte. Es tat weh. Mehr als ich es erwartet hätte.

Nichts desto trotz... Ich habe mich mit dem Kleinen beschäftigt. Weil er sich so sehr mit mir beschäftigt hat. Und so haben wir dann gelacht, Finger aneinander gestupst und uns zugewunken. Und wir haben geschäkert. Wie man das mit kleinen, zauberhaften, 10 Monate alten Baby's eben so macht.

Für viele wie gesagt nichts Besonderes. Für mich war es das gestern schon.

Besonders. Schmerzhaft. Und Schön.

Bis bald

J.B.

7 Kommentare:

  1. Ja diese Momente in denen man nicht damit rechnet - ich fand es schwer nach der FG von neuen Schwangeren zu hören... aber da diese winzigen Wesen nichts für den eigenen Schmerz können, überwindet man sich doch recht schnell sich mit ihnen liebevoll zu befassen - nur der Gedanken daran, wie das eigene Baby ausgesehen hätte bzw ob es auf der Feier auch so brav geblieben der schmerz halt doch noch arg...

    ich finde es schön, dass du dem kleinem Spatz trotz des Schmerz dein Herz geöffnet hast. Vielleicht hilft es deinem Herz ein wenig zu heilen...

    Ich drück dich und wünsche dir weiterhin viel Kraft!

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  2. Du bist verdammt hinreißend. ❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

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  3. Ich weiß....*soifz* Meine Cousine hat einen Sohn, der nur wenige Wochen jünger ist, als es unser Sohn heute wäre. Bittersweet.
    Isa

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  4. Du bist toll! Ich bin ganz ehrlich: ich würde so gern so unfassbar gern Babys kuscheln. Halte mich da aber seit Jahren sehr zurück, weil es mir immer fast immer weh tut. Und hinterher tut es mir so leid...weil ich so Abstand nehme...
    Süße Babytrollfee...

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  5. Meine süße "Kleine", manchmal muss man über seinen Schatten springen, um sich hinterher nicht ganz so mies zu fühlen. Auch ich kenne das. Zu oft habe ich mich von den süßen, kleinen Wesen zurückgezogen, statt auf sie zuzugehen um dann zu merken, dass es mir damit doch viel besser geht. Nur die Wehmut - die bleibt... :-( Ich drück Dich - Du bist bezaubernd ♥

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  6. Ich weiß genau was du meinst. Du bist großartig, tapfer und liebevoll. �� Einfach ein ganz herzlicher Mensch!!!

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  7. Und diesem kleinen Wurm hast du gleichzeitig das Gegühl gegeben, der tollste kleine Mensch auf der Welt zu sein... ❤️

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