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Donnerstag, 27. April 2017

Briefe an dich

Mein kleiner Babybär,

was soll ich sagen?! Schon wieder ist er über drei Monate her, mein letzter Brief an dich. Und schon wieder ist so wahnsinnig viel passiert, in dieser eigentlich sehr kurzen Zeit.

Mittlerweile wiegst du 9.300 Gramm verteilt auf 75 cm und trägst Größe 74/80.

Kurz nach meinem letzten Brief hast du angefangen zu krabbeln. Den ersten Tag noch etwas zögerlich, die Beine noch mehr hinterher gezogen als wirklich gekrabbelt. Aber dann... Inzwischen bist du Meister im Turbo-Krabbeln, vor allem dann, wenn irgendwo eine Tür oder aber die Spülmaschine auf ist. So schnell kann man gar nicht schauen wie du da bist. Und gestern hast du tatsächlich und allen ernstes deine ersten Schritte gemacht. Du hast einen leeren Karton vor dir her geschoben und bist gelaufen. Einfach so. Als wäre es das Selbstverständlichste dieser Welt. Dass du dich an allem hoch ziehst und an Sofa's, Regalen, Tischen, etc entlangläufst - normal. So. Und jetzt kommst du also auch quer durch den Raum. Auf deinen zwei Tapsefüßchen. Zwar bisher nur mit Hilfsmittel, aber das mindert meine Begeisterung nicht im Mindesten.

Ai machen. Küsschen geben. Zunge raus strecken. Mit der Zunge schnalzen. All das und noch viel mehr kannst du inzwischen. Der Hundemann ist allerdings immer noch kein allzu großer Fan deiner Streicheleinheiten. Du hingegen liebst ihn, quitschst vor Freude wenn du ihn siehst.

Du hast Nase, Ohren, Augen, Mund und Zähne entdeckt. Also so richtig. Bei anderen. Du gehst hin, drehst den Kopf und zeigst auf das Ohr. Dann stupst du in die Augen (was manchmal echt noch weh tut) und packst an die Nase. Mund auf, Zähne anfassen. Das alles machst du übrigens auch sehr gerne bei mir, vorzugsweise abends wenn wir im Bett liegen und du eigentlich schlafen solltest.

Am 26.03. hast du zum ersten Mal Mama gesagt. Hach... Mein Herz schmilzt alleine beim Gedanken daran. Inzwischen hast du noch ein paar Wörter mehr "drauf". Du sagst Mama, Papa, Wuuuis (Elvis, so heißt der Hundemann), ai, aauuup (wenn du auf den Arm / aus dem Hochstuhl raus / etc. möchtest), auf und zu. Und der Korrektheit halber: Dein erstes Wort war tatsächlich... Papa ;) Mein kleines Plappermäulchen.

Vor kurzem - als es kurzzeitig warm und richtig schön draußen war - haben wir das Wetter genutzt und den Garten erkundet. Also du nicht im Tuch sondern draußen. So richtig. Zumindest hättest du gekonnt wenn du gewollt hättest. Du wolltest aber nicht. Gras anfassen? Geschweige denn darauf krabbeln? Äh nö. Das wolltest du mal so überhaupt nicht. Ja, richtig entsetzt warst du, als du es das erste Mal angefasst hast. Am Schluss hast du immerhin "ai" gemacht und das Gras gestreichelt.

Schlaf. Das ist weiterhin ein Thema für sich. Zwischenzeitlich hatten wir einen tollen Rhythmus in Form eines Vor- und Nachmittagsschlaf von ca. 1 - 2 Stunden. Jeweils. Der ist mittlerweile leider wieder dahin. Aber wir arbeiten daran. Und ab und an schläfst du sogar alleine. So wie jetzt grade beispielsweise. Abends geht es dann zwischen 18 und 19 Uhr ins Bett. Und die Nächte sind... Sagen wir mal so: Von durchschlafen sind wir noch weit entfernt. Manchmal mehr und manchmal weniger weit. Meistens aber mehr.
Du schläfst nach wie vor bei uns im Bett, du brauchst einfach unbedingte Nähe. Deswegen haben wir jetzt auch ein größeres Bett bestellt. Herrliche 2 m. Ich freue mich schon so darauf.

Mama geht wieder arbeiten. Zumindest 4 - 5 Std. die Woche, mittwochs Vormittags. Und du gehst so lange zur Oma. Puuh, das war eine Umstellung. Und ja, es ist schwer gefallen. Zumindest mir. Du warst nach dem ersten Vormittag dann diesen und den folgenden Tag sehr anhänglich, absetzen ging gar nicht, geschweige denn den Raum verlassen. Undenkbar. Aber das war's. Seither ist die Sache für dich geritzt, du freust dich morgens schon, wenn wir bei Oma und Opa aus dem Auto steigen. Und glaub mir, das ist so schön zu sehen. Es wäre die Hölle für mich, wenn ich dich weinend zurück lassen müsste.

Inzwischen hast du deinen Willen entdeckt. Du weißt genau, was du willst. Und was nicht. Und zeigst es auch deutlich. Das kann zwar manchmal anstrengend sein. Und doch ist es so, so wichtig und ich werde alles dafür tun, dass du dir das bewahrst. Zu wissen und zu sagen was du willst. Nein zu sagen wenn dir etwas nicht passt. Und nicht zu tun, was andere wollen, nur weil man ja "brav" sein und "gehorchen" muss.

Brav sein. Gehorchen. Dinge, über die ich mittlerweile völlig anders denke als noch vor ein paar Jahren. Seit du da bist... Ja, ich werde vieles anders machen. Das stößt nicht immer - eigentlich selten - auf Verständnis bei den Oma's und Opa's. Teilweise auch bei den Tanten und Onkels. Aber: Das ist mir egal. Ich bin bereit, sämtliche Kommentare an mir abprallen zu lassen. Weil du es wert bist. Und zwar sowas von wert.

Du entwickelst dich immer mehr zu dir. Und es ist so unfassbar schön, dich dabei begleiten zu dürfen.

Mein kleiner Schatz, ich liebe dich. Über alles, alles, alles auf der Welt.



2 Kommentare:

  1. Es ist toll, seinem Kind beim Wachsen und Entwickeln zuschauen zu dürfen... Und dabei so viel Liebe zu empfinden - einfach schön!

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