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Donnerstag, 29. Januar 2015

Dream a little ... nightmare

Ich sitze in einem riesigen, hellen, lichtdurchfluteten Raum. Mir gegenüber, erst relativ weit entfernt, sitzt Frau K. Wir unterhalten uns.

Auf einmal sitzt sie mir direkt gegenüber, schaut mich mitfühlend an und sagt irgendwas wie "Ich glaube es geht".

Ich schaue sie fragend an.

Ich fühle mich komisch, meine Hose, der Stuhl, alles wird nass. Ich fasse mir zwischen die Beine, will begreifen woher das Nasse kommt. Dann starre ich ungläubig auf meine blutige Hand.

Meine Hand, meine Hose, der Stuhl - alles voller Blut.

Ich habe Schmerzen und Angst.

Der Raum hat sich verändert, er ist jetzt dunkel und bedrohlich.

Das Blut breitet sich um uns aus.

Ich weine, Frau K. nimmt mich in den Arm.

Dann zeigt sie mir einen wunderschönen Schmetterling, der um uns herum schwebt. In einem Flügel hat er ein Loch, das scheint ihn nicht zu stören, im Gegenteil. Das Loch hat die Form eines Embryo's.

Ich weine immer noch.

Dann werde ich aus dem Raum gerissen - der Wecker klingelt.

Ich wische mir Tränen aus dem Gesicht und stehe auf. Mein Unterleib schmerzt.

Die Nacht ist zu Ende - der Tag beginnt.


Dienstag, 27. Januar 2015

Jetzt nochmal zum Mitschreiben...

Gestern...

Morgens, 9:30 Uhr. Telefon-Termin mit der lieben Dr. V. Najaa, Fehlgeburt, klar, nicht so witzig. Ich soll das Positiv sehen. Jajaa, blabla. Aber sie hat Recht. Und der Prof. hat auch Recht. Es hört sich kacke an und ist irgendwie zweischneidig. Einerseits haben sie alle Recht. Ich kann immerhin schwanger werden. Andererseits... Nein, kein andererseits mehr. Es war wie es war. Ich kann schwanger werden. Punkt.
Na jedenfalls soll ich meine Östriol- sowie Progesteron-Dosis erhöhen. Und ich soll Ovaria Comp nehmen. Okaaay. Machen wir doch. Ansonsten sagte sie: "Auf in den nächsten Versuch." Joa. Lassen wir einfach mal so stehen.

Nachmittags, 15:45 Uhr. Termin in der KiWu beim Prof. Nachbesprechung der Kryo und der Fehlgeburt. Der Prof. schaute mich an, wollte wissen wie es mir geht. "Hmm. Doch so schlimm?!" Er sagte er sehe das nach wie vor positiv - ihr ahnt sicher welcher Satz kam. Jaa, das wird jetzt mein neues Mantra. So. Außerdem sagte er auch, dass wir das schon hinkriegen würden. Er sei sich sicher. Und er würde schließlich keine leeren Versprechungen machen. Tja. Was soll ich sagen?! Das hat mich ungemein beruhigt. Ob er nun Recht hat oder nicht wird sich zeigen. Aber schon alleine dass er das gesagt hat hat mich so unendlich beruhigt.
Dann fragte er, mit einem verschmitzten Lausbuben-Grinsen im Gesicht "Und? Wann starten wir den nächsten Versuch? Sie entscheiden. Alles hört auf Ihr Kommando." Ich sagte "Hmm, ich hatte mir überlegt, vielleicht nächsten Zyklus. Oder übernächsten. Oder so."

Das Grinsen vom Prof. wird breiter.

Er sagt: "Oder diesen."
Ich: "....... "
Er: "Oder diesen."
Ich: "... Ja, aber...  .....  Ich... Ich bin doch schon mitten im Zyklus. ... "
Er: " Ja. Und??"
Ich: "...... "
Er: "Machen wir eben einen Transfer im natürlichen Zyklus. Ganz ohne Pillen und den ganzen Mist. Wo ist das Problem?"
Ich: " ..... Ähm ..... "
Er: "Ha, jetzt hab ich's doch tatsächlich geschafft. Sie sind sprachlos! Also. Eine Kryo können wir auch einfach im natürlichen Zyklus machen, das muss ja nicht mit dem Progynova-Schema sein. Dann müssen Sie schon die ganzen Medikamente nicht bis anno dubak nehmen. Ist doch viel besser."
Ich: "....... "
Er: "Ok. Dann machen wir jetzt erstmal Ultraschall und gucken was Sache ist."

Sagt's und schleift eine immer noch völlig sprachlose J.B. mit zum Ultraschall.

Also. Ultraschall. Wir sehen total unauffällige Eileiter (sehr schön) und eine wunderschön dreischichtig aufgebaute GMS (sehr, sehr schön). Der Prof. will wissen ob und wann ich meinen ES hatte, ich sage Freitag. Er grinst, sagt "Ok, dann nehmen wir jetzt noch Blut ab und dann schauen wir mal ob Sie Recht haben." Ich darf mich wieder anziehen.

Als ich wieder aus der Umkleide komme grinst der Prof. immer noch. Dann sagt er "Also. Wir machen das jetzt so. Sie gehen mit der netten Dame hier Blut abnehmen. Und wir zwei Hübschen telefonieren nächste Woche wenn die Ergebnisse da sind und entscheiden dann wie es weiter geht." Ich grinse nun ebenfalls, wahrscheinlich ein wenig dämlich, stammle ein "Ok" und ... weg ist er.

In meinem Kopf rattert es nur noch, was ich fühlen soll weiß ich gleich gar nicht. Jedenfalls lass ich die Einverständniserklärung zur Kostenübernahme gleich da. Die Dame macht mich darauf aufmerksam, dass ich vergessen habe einzutragen wie viele Embryo's ich transferiert bekommen möchte. Hmm. Stimmt. Das wollte ich ihn doch auch noch fragen. Sie rennt zur Labor-Dame und klärt ab wie meine Zellpupse eingefroren sind. Einzeln. Ok. Wissen wir das auch. Ich fülle die Erklärung vollends aus, bekomme die Telefonnummer mit und werde mit den Worten "Also ab nächster Woche Mittwoch / Donnerstag können Sie anrufen. Dann müssten die Ergebnisse da sein" entlassen.

Im Auto fühle ich mich total hilflos und überfordert. Es kommt alles hoch. Auf der Autobahn entscheide ich mich, einen Parkplatz anzufahren und Frau K. anzurufen. Prompt geht sie auch ans Telefon. Ich lachheule ihr erstmal die Ohren voll und erzähle ihr dann vom Termin. Sie sagt, wir haken schön weiter nacheinander die Punkte auf unserer To-Do-Liste ab. Gerinnung fehlt noch. Die wollen wir aber vor dem nächsten Versuch noch haben, Blut wird heute (hoffentlich) abgenommen. Könnte mit dem Ergebnis also tatsächlich hinhauen bis nächste Woche Mittwoch, ca. eine Woche dauert das wohl. Nach dem Telefonat geht es mir viel besser, ich bin ruhiger und fahre nach Hause.

Irgendwann heute ganz früh morgens fange ich das Grübeln an. Und das Rechnen. Wenn gestern ZT 17 war, dann ist nächsten Mittwoch doch schon ZT 26. Bei einem Zyklus von 26 - 28 Tagen also Zyklusende. Und wann will er dann transferieren?? Ok, wird diesen Zyklus nichts mehr. Außer, ja außer ich hatte meinen ES tatsächlich noch nicht und es verschiebt sich alles. Das glaube ich aber kaum. Schließlich kenne ich meinen Körper und ich weiß wie sich mein ES anfühlt. Von dem her war die ganze Aufregung wohl total umsonst.

Einerseits freue ich mich, dass ich diese Entscheidung nun nicht treffen muss. Noch nicht. Aber der nächste Zyklus kommt bestimmt. Und mit ihm die selben Fragen.

Naja. Wir werden sehen.

Bis bald

J.B.

Montag, 26. Januar 2015

Leseecke - Aussicht auf Sternschnuppen





"Aussicht auf Sternschnuppen". Ich gebe zu, bei diesem Buch war es mal wieder wie bei eigentlich fast allen: Ich kaufe sie entweder weil sie schön aussehen oder weil mir der Titel gefällt. Bei diesem fand ich den Titel einfach nur herrlich. "Aussicht auf Sternschnuppen". Schön, oder? 

Schön ist auch das Buch. Richtig gut gefällt mir, dass die Geschichte in München spielt. München kennt man, die Ortschaften drum rum auch. So fühlt man sich, mir zumindest geht es so, "heimisch" und mit den Darstellern irgendwie vertraut.

Kommen wir zum Inhalt:

Wie auf der Rückseite schon steht, die Hauptdarstellerin des Buches heißt Helga und ist die älteste von vier Schwestern (by the way: Es gibt dann auch insgesamt 4 Bücher in dieser Reihe). Nicht nur ihr Namen unterscheidet sich deutlich von denen ihrer Schwestern, auch ihre Größe. Und außerdem sollte sie nach der Meinung ihrer Eltern sowieso ein Junge werden.

Helga arbeitet in der Politik, ist mit Giuseppe zusammen, einem tollen, geradlinigen und loyalen Mann, und wartet quasi täglich auf den Heiratsantrag. Schließlich sucht sie schon seit Teenager-Tagen einen Mann, der ihr Ehemann und Vater ihrer vier Kinder wird. Wie immer kommt auch hier alles anders wie es soll... Giuseppe scheint sie zu betrügen. Wieso sonst fährt erzählt er ihr etwas von Geschäftsreise und fährt stattdessen nach Italien? Kurzerhand folgt sie ihm. Und das ist etwas, das eigentlich total gegen Helga's Natur ist.

Flüge gehen keine, Mietwagen sind, bis auf einen, auch ausgebucht. So kommt es also, dass Helga sich ein Auto mit Nils teilt. Teilen muss. Denn zufällig wollen beide nach Italien.

Die Reise hält dann einige Überraschungen und unerwartete Wendungen parat. Und: Es gibt ein Happy-End. Die Frage ist nur, für wen ;)

Wieder mal ein super Buch, das sehr angenehm und kurzweilig zu lesen war.

Bis bald

J.B.

Sonntag, 25. Januar 2015

Großprojekt Teil 16

Großprojekt Tag 16 - 24. Januar 2015

Lang, lang ist's her dass sich an unserem Großprojekt etwas getan hat. Gestern war es endlich mal wieder soweit, auch wenn sich nicht arg viel getan hat. Es ist einfach zu kalt... 

Aber gut. Zu den Fortschritten:

Die Tür haben wir (endlich) zugemauert:


Und wir haben das künftige Badezimmer ausgeräumt. Dabei hat sich allerdings rausgestellt, dass der Raum kleiner ist als erwartet. Vollgestopft wie er war haben wir ihn größer eingeschätzt. Jetzt müssen wir tatsächlich mal schauen, ob sich das alles so umsetzen lässt wie gewünscht. Außerdem ist hier auch der schöne Holzfußboden verlegt - und in astreinem Zustand. Wäre fast Schade den nun rauszureißen... 

An den Wänden - Ölfarbe. Was haben sich die Leute damals nur dabei gedacht?! Abwaschen werden wir die sicherlich erst im Frühjahr. Für Wasserspielchen ist es derzeit definitiv viel zu kalt.


Es tat gut, mal wieder am Großprojekt zu arbeiten. Und trotz Kälte und Schnee wurden wir von ersten Frühjahrsboten überrascht:


Leute, der Frühling kommt. ENDLICH!!!

Bis bald

J.B.

Freitag, 23. Januar 2015

Gestern...

... war mal wieder ein Tag, der einfach nur toll war. Ein Tag, an dem ich spürte dass das Leben auch wieder toll sein kann. Und dass es das auch wieder auf längere Sicht sein und werden kann.

Die Zukunft ist nicht nur schwarz und trostlos. Sie ist auch bunt, glücklich, voller Lachen. Und voller Freundschaft.

Kaffee trinken, Pralinen essen, quatschen, weinen, lachen. Manchmal auch lachen und weinen gleichzeitig. Das Leben macht Spaß. Das Leben ist toll. Nicht immer nur, aber eben immer auch. Selbst mein Leben.

Meine liebe Wunschfee, ich danke dir so sehr für diesen Tag. Für deine Zeit, die du mit mir verbracht hast.

Und hier: Der kleine Seelentröster mit den Fledermausohren...


Es geht auch wieder aufwärts. Genauso wie es sicher wieder Rückschritte geben wird. Fausthiebe in die Magengegend. Aber gestern... Gestern war einfach nur toll. Ein toller Tag gefüllt mit dem kleinen großen Glück!

Dank der Wunschfee.

Dank dem Anruf der Genetik-Dame dass alles in Ordnung ist.

Und dank euch anderen tollen Mädels. Ihr seid alle sehr, sehr toll. Ihr seid immer da. Das ist unbezahlbar und ich bin so froh und dankbar euch zu kennen.

♥ ♥ ♥




P.S.: 20.000 Klicks... Ernsthaft?? Wow! Ich bin sprachlos! 

Donnerstag, 22. Januar 2015

Mein Leben fährt Karussell - oder Achterbahn? - in Dauerschleife.

Wann wurde mein Leben eigentlich so scheiße?! Naja, es ist nicht immer scheiße, das ist klar. Aber...

Letztes Jahr, ihr erinnert euch vielleicht, wollte ich mehr leben. Ich wollte mein Leben selbst in die Hand nehmen. Und ich dachte tatsächlich, dass ich das auch tue. Heute, rückblickend also, frage ich mich, wo zur Hölle ich mehr gelebt haben will?! Einen Scheiß hab ich!

Ja, ich habe ein paar Dinge gemacht, die ich noch nie zuvor gemacht habe. Das hat Spaß gemacht und das war toll. In manchen Dingen habe ich den Kinderwunsch hinten angestellt. Ich habe ihn nicht so groß gemacht und über alles gestellt. So war ich zum Beispiel grade mal zwei Tage nach dem letzten Transfer auf einem Konzert. Weil ich es wollte und weil es richtig war. Der Kinderwunsch bestimmte nicht alles...

Nicht alles, nein. Aber was er eben trotzdem immer bestimmte und auch nach wie vor bestimmt sind die großen Dinge. Denn mal ehrlich, das Konzert war supermegatoll und ich bin stolz und froh es erlebt zu haben. Aber so wirklich groß im Sinne von einer großen Entscheidung oder einer großen Sache? Hmm, nein, das war es wohl eher nicht.

Anfang letzten Jahres hatte ich einen Termin bei der Schule die ich machen wollte. Machen will? Jaajaa, die alte Leier... Eigentlich war es DER Termin. Ich fühlte, DAS ist es. Ich sah mich vor meinem inneren Auge in der Klasse sitzen, zusammen mit anderen irgendwie Gleichgesinnten. Ich sah mich meine Spezialgebiete aussuchen. Ich sah mich in meiner eigenen Praxis. Es hat sich so unfassbar gut und richtig angefühlt. Und ich war der Meinung, dass sich das alles mit Kind vereinbaren lässt. Wunderbar sogar, weil ich mir meine Termine ja größtenteils so legen kann dass sie passen.

Tja. Mit Kind liese sich das nach wie vor super vereinbaren. Aber nicht mit KinderWUNSCH. Zumindest in meinem Fall nicht. Denn da ist eine große Schnittstelle. Da ist eine Sache, die Schule und Kinderwunsch gemeinsam haben. Da ist eine Sache, die mich zwingt zu wählen. Also muss man sich letztlich eben doch entscheiden. Man muss wählen. Ich muss wählen: Kinderwunsch? Oder Schule? - Kinderwunsch? Oder ...

Gebe ich mein Geld nun für die Schule aus? Oder für den Kinderwunsch? Stelle ich den Kinderwunsch nun erstmal hinten an und ziehe die Schule durch? Oder stelle ich die Schule hinter dem Kinderwunsch an? Und mache sie dann vielleicht nie? Aber wenn ich sie mache, bekomme ich dann vielleicht nie ein Kind / Kinder? Einerseits hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Andererseits eben doch. Nämlich dann, wenn man für beides Geld ausgeben muss. Und da das Geld leider nicht einfach so doppelt vorhanden ist...

Für was gebe ich mein Geld nun aus?

Das ist die große Frage... Ich habe mir da ehrlich gesagt gar keine Gedanken drüber gemacht. Anfangs... Ich sagte mir, das wird schon werden. Wir müssen eben hier und da ein wenig zurück stecken. Na und? Alles machbar. Alles nicht tragisch. Man kann schließlich nicht alle Eventualitäten planen. Es wird sich schon alles fügen. Naiv? Ja, kann sein. Der Göttergatte machte sich aber Gedanken. Was ist, wenn dann dieses? Oder jenes? Oder alles auf einmal? Und nun mache ich sie mir auch und kann sie nicht einfach abstellen. Ich kann nicht so tun, als würde ich sie mir nicht machen. Also mache ich sie mir. Und finde letztlich keinen Ausweg. Mein Leben dreht sich im Kreis. Und heute stehe ich genau da, wo ich letztes Jahr um diese Zeit auch stand. Nur eben ein Jahr älter. Aber irgendwie weiter? Nein. Weiter bin ich kein Stück. Egal in welcher Hinsicht.

Würde das alles anders aussehen wenn ich noch schwanger wäre? Vermutlich. Ich bin es aber nicht. Und das soll sich jetzt nicht verbittert anhören. Das ist eben so. Ich war (kurz) schwanger. Ich habe das Kind verloren. Es ist eben so. Punkt.

Ich kann mein Geld jetzt nicht für die Schule ausgeben. Denn wenn ich es dann nicht mehr habe um den Kinderwunsch-Weg weiter zu gehen... Das würde ich mir später vorwerfen. Ganz sicher. Wenn die Erfüllung meines Kinderwunsches letztlich am Geld scheitert... Das würde ich mir vorwerfen. Klar habe ich keine Garantie dass er sich erfüllt. Aber ich weiß dann wenigstens, dass ich alles für mich Mögliche versucht habe. Aber werfe ich es mir auch vor, wenn sich mein Kinderwunsch nicht erfüllt und ich die Schule auch nicht gemacht habe? Was soll ich dann mit meinem Leben anfangen?

Das Leben geht schließlich auch "nach" einem Kind weiter. Ich bleibe deswegen ja nicht ewig zu Hause. (Wie sich das anhört...) Andererseits... Halbtags würde ich meinen Job schon irgendwie ertragen. Aber geht es darum? Geht es im Leben nur darum, etwas zu ertragen? Das kann doch nicht alles sein. Oder doch? Ist es zuviel verlangt ein Kind zu wollen UND einen Job der einen erfüllt und der einem Spaß macht? Wobei das Kind natürlich der größere Wunsch ist.

Ich glaube, ich habe zu viel Zeit zum Nachdenken momentan. Dabei sollte ich doch weniger denken und mehr fühlen. Denn mein Gefühl ist unschlagbar. War es schon immer. Es hat mich noch nie im Stich gelassen. Wirklich noch nie. Mein Gefühl lag bisher immer richtig. Immer. Wieso räume ich dann dem Kopf wieder so viel Macht oder was-auch-immer ein? Und letztlich ja nichtmal meinem eigenen Kopf... Ich sag ja: Zu viel Zeit zum Nachdenken.

Fakt ist: In den wirklich wichtigen und großen Dingen muss man sich eben doch entscheiden. Entscheiden zwischen Kinderwunsch und Leben. Oder sagen wir mal: Ich muss das. Und das finde ich momentan einfach nur scheiße. Und zwar so richtig.

Dienstag, 20. Januar 2015

Leseecke - Das Blubbern von Glück




Das Blubbern von Glück. Hört sich das nicht herrlich an? Und beschreibt es nicht genau, wie sich Glück anfühlt? Dieses Buch hab ich mir gekauft weil es mir empfohlen wurde. Und ich habe es mir gekauft, obwohl es eigentlich ein Teenie-Buch sein soll / ist. Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Ich bin total hin und weg. 

Die Hauptperson in dem Buch, Candice Phee, von Mutter und Onkel liebevoll Pumpkin genannt, ist erst 12 und dann 13, hat Arme und Beine die aussehen wie Stecken, aber ihren Zweck erfüllen und schmutzig-blonde Haare die aussehen als würde sie sie nicht waschen, was sie aber tut. Und Candice ist Autistin. 
Ihre besten Freunde sind ihre Goldfisch-Dame Erdferkel-Fisch, Douglas Benson der glaubt aus einer anderen Dimension zu kommen und ihre Brieffreundin Denille obwohl diese ihr nicht auf ihre Briefe antwortet (zumindest offensichtlich seeeeeehr lange nicht). Ihr Lieblings-Buch ist ein Wörterbuch. Außerdem ist sie herrlich ehrlich und logisch und kann relativ wenig mit dem fühlen von Gefühlen anfangen.

Das ganze Buch über verfolgt Candice nur ein Ziel: Alle um sie herum glücklich(er) zu machen. Dabei hat sie allerhand, auf den ersten Blick irre, auf den zweiten Blick sehr, sehr tolle, Ideen. Am schwersten scheint es wohl, ihre Mutter glücklich zu machen. Diese leidet seit dem plötzlichen Kindstot von Candice' Schwester "Sky" an Depressionen.

Ob und wie Candice es schafft, "ihre Familie vor dem Ertrinken zu retten"? Fällt unter Spoiler-Alarm und wird nicht verraten. 

Das ist definitiv ein Buch, das es wert ist gelesen zu werden. Man schwankt mit diesem Mädchen hin und her, mal möchte man der ollen Brieffreundin eins auf die Mütze geben, mal möchte man die Klassenkameraden verkloppen, mal möchte man mit Candice einfach nur lachen und weinen. Mich hat es tief im Herzen berührt und ich werde es garantiert nochmal lesen. Und nochmal. Und nochmal.


Sonntag, 18. Januar 2015

Abwarten und...




... Tee trinken! Mehr kann ich grade irgendwie nicht tun. Aber wenigstens der Tee schmeckt - aus den neuen Tassen eh noch viel besser! 

Mein Körper streikt nun endgültig. Seit gestern geht's mir auch körperlich total mies, mir tut alles weh. Sind aber irgendwie nicht die typischen Gliederschmerzen. Keine Ahnung. Hängt wahrscheinlich doch irgendwie mit Freitag zusammen?  

Urlaub ist nun auch um, ab Morgen heißt es wieder Irrenanstalt olé. Ganz ehrlich? Mir graut mal wieder so richtig davor. Am Liebsten würde ich mich krank schreiben lassen. Gefühlt türmt sich ein riesen Berg vor mir auf. Alltag, Arbeit, alles. 

Mein scheiß Leben dreht sich im Kreis. 

Ich bin so wütend. Aber weil ich nicht wegen des eigentlichen Grundes wütend sein kann bin ich wütend wegen all der kleinen Dinge die nicht so laufen wie sie sollen. Zum Beispiel wenn der Hundemann seinen Ball nicht zu mir bringt, obwohl er genau weiß was das Kommando "Bring" heißt. Oder wenn zu viel Zucker im Kaffee ist. Oder zu wenig. Wenn der Tee zu heiß ist. Oder zu kalt. Sowas alles halt.

Gestern hatten wir Fasnets-Umzug im Ort. Eigentlich wollte ich hin. Tatsächlich bin ich zu Hause geblieben. Zu viele Leute. Zu viel Schnee. Zu viel Nass. Zu viel kalt. Und zu viel Fröhlichkeit. Denn wisst ihr was ganz merkwürdig ist? Wenn ich lachen muss wandelt sich das Lachen automatisch in Weinen. Da kann ich gar nix gegen machen. Ich lache vielleicht zwei Mal. Und dann weine ich nur noch. Wär dann echt doof gekommen. Während dem Umzug flennen? Geht gar nicht. Daher gilt mal wieder: In der Öffentlichkeit keine Gefühle zeigen. Da die Gefühle aber raus sollen gilt außerdem: Die Öffentlichkeit meiden. Trifft sich gut.

Ab morgen wird das leider irgendwie schwieriger. 

So far... Vielleicht sind es ja doch Gliederschmerzen. Und vielleicht werde ich ja doch krank. Dann kann ich wenigstens zu Hause bleiben. Mich im Bett verkriechen. Oder sonst wo. Wär mir grade recht.

Freitag, 16. Januar 2015

Sonnenzeit...?!


"Oh, es ist schon ok, 
es tut gleichmäßig weh, 
und es ist Sonnenzeit, 
ohne Plan, ohne Geleit. 

Und der Mensch heißt Mensch, 
weil er erinnert, weil er kämpft, 
und weil er hofft und liebt, 
weil er mitfühlt und vergibt. 

Und weil er lacht, 
und weil er lebt, 
du fehlst."

(Ausschnitt aus "Mensch" von Herbert Grönemeyer) 



Der Durchbruch ist geschafft. Die Tränen fließen. Man könnte sagen, seit der heutigen Sitzung bin ich eine Heulboje. Man könnte auch sagen, seit der heutigen Sitzung geht es mir richtig dreckig. Sowohl die körperlichen Folgen vom Schock der heute raus kam als auch der Schmerz der nun endlich, endlich da ist machen mir zu schaffen.

Aber "richtig dreckig" ist laut Frau K. so viel besser wie "gar nicht". Denn an "richtig dreckig" kann man arbeiten. Und dann wird es besser. Von Sitzung zu Sitzung zu Sitzung. Von Tag zu Tag zu Tag.

Wirklich?

Sicher. Wir können daran arbeiten. Es kann besser werden. Aber...

Was, wenn ich nicht mehr will?
Was, wenn ich keine Kraft mehr habe?
Was, wenn ich mich dazu entscheide im Dreck liegen zu bleiben?
Was, wenn ich nicht mehr kann?

Ich weiß es nicht. Die Zeit wird es zeigen. Hoffentlich...

Der Weg, so unfassbar lange und schwer und steinig. Ich habe diesen Weg doch schon zurück gelegt. Was hat es mir gebracht?

Letztendlich... Schmerz, Tränen, Ohnmacht, Verzweiflung und Wut.

Und wofür genau soll ich diesen Weg nun nochmal auf mich nehmen?


Donnerstag, 15. Januar 2015

Angst vor dem Ertrinken


Der Meister hatte mit seinen jungen Schülern einen Ausflug gemacht. Zur Rast setzen sie sich an das Ufer eines Flusses, das steil hinab ging. Einer der Schüler fragte: "Sag Herr, wenn ich nun abrutschen würde und in den Fluss falle, müsste ich dann ertrinken?" "Nein" antwortete der Meister "Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst"


Von Anthony Mello

Dienstag, 13. Januar 2015

Ist das noch gut oder kann das weg?

Kann weg. Das auch. Das auch. Und das sowieso. Das? Erst recht. Jop, kann weg. Alles. Puuh. Mal aufräumen hier. Tabula rasa. Manchmal muss das einfach sein.

Eigentlich, ich gebe es ja zu, bin ich eine Behalterin. Ich behalte Postkarten die man mir aus dem Urlaub schickt, Grußkarten die ich zum Geburtstag oder auch sonst geschenkt bekomme, Zettel die der Göttergatte mir schreibt, Konzertkarten, Eintrittskarten, etc. pp. Ich behalte aber auch Shirts die ich seit Jahr und Tag nicht mehr an hatte, Hosen die mir zu eng sind und Schuhe die ich eigentlich gar nicht mag. Da ist leugnen definitiv zwecklos.

Aber jetzt... Ich kann grade nicht anders.

Die Kartensammlung, vor allem solche Dinge wie Kino-, Konzert- und sonstige Eintrittskarten, musste dran glauben. Kam alles weg. Alles. Denn mal ehrlich: Angeschaut hab ich sie mir sowieso nicht mehr. Und die Erinnerung daran hab ich im Kopf oder auf Foto's. Da brauch ich doch nun wirklich nicht auch noch die Eintrittskarten. So.

Sämtliche Schränke wurden durchwühlt. Wobei ich hier noch nicht ganz fertig bin. Gestern kam das Badezimmer dran. Hab ich doch tatsächlich noch altes Utrogest von den IUI's gefunden. Tzz. Abgelaufen. Weg damit.

Heute will ich mir die Küche vorknöpfen.

Außerdem will ich komplett umdekorieren und den ein oder anderen Raum ein klein wenig umräumen. Der Göttergatte wird sich umgucken wenn er heut Abend nach Hause kommt. Thihihi.

Der Kleider- sowie Schuhschrank kam auch schon dran. Alles was ich einfach nicht mehr mag kam raus. Ohne zu überlegen dass ich es ja vielleicht doch irgendwann... Weg damit. Und ab zur Altkleidersammlung.

Als ich dem Göttergatten heute morgen eröffnete, dass ich gerne ein neues Esszimmer hätte schluckte er erstmal. Der Arme. So schnell wird das auch nix. Aber überlegen kann man ja wenigstens mal. Immerhin kommt bald unser neues Sofa. Juhu.
Eben kotzt der Hundemann auf die Eckbank. Ob er mir damit wohl etwas sagen will...

Mich habe ich auch etwas aufgeräumt. Oder besser gesagt umgestaltet. Ich war mal wieder beim Friseur. Schnipp schnapp - Haare ab. So um die 10 cm kamen weg. Wegen mir hätte es noch etwas mehr sein dürfen. Jetzt sind sie schulterlang. Bisher gefiel es jedem. Sogar dem Göttergatten, wie er dann zugeben musste. Obwohl er mich erst für verrückt erklärte und wenig begeistert war als ich sagte ich lass mir die Haare abschneiden. Aber es ist ja bekanntlich mein Kopf. Also...

Gestern habe ich mir ein paar Deko-Inspirationen geholt. Die Wunschfee hat mich in DEN Dekoladen schlechthin "entführt". Danke du Süße. I love it. Bereits gestern Abend hab ich mir überlegt ob ich wohl doch nochmal hin und die Vase holen muss. Die mit dem Schmetterling, du weißt sicher welche ich meine. Mal gucken.

Gefallen würde mir ja viel. Nur bin ich da irgendwie nicht so die Deko-Queen. Also, ich weiß dann nicht ob das erstens bei uns rein- und zweitens mit was das dann alles zusammenpasst. Hmm. Naja. Wird schon werden. Irgendwie. Hat ja schließlich keine Eile. Und so ein paar klitzekleine Kleinigkeiten hab ich schonmal mit. Die hier zum Beispiel:


Wo hab ich die noch gleich mit? Ach ist ja auch egal. Ich weiß auch noch nicht wo die hin kommen. Aber Herzchen und Liebe kann man ja immer gebrauchen. Nämlich. Findet der Hundemann übrigens auch und quetscht sich soeben auf meinen Schoß. Was das Tippen leicht schwieriger macht. Aber auch das kriegen wir hin.

Fehlt nur noch mein Inneres. Aber das wird, ich bin mir sicher. Schließlich habe ich die tollsten Mädels an meiner Seite!! Und eine davon hat sich bereit erklärt, mich schon in ein paar wenigen Tagen wieder zu ertragen 

Gestern gab's dann noch Donuts. Sozusagen als krönenden Abschluss eines herrlichen Nachmittages. Das waren definitiv die besten die ich bisher gegessen habe. Bitte verzeiht dass ich kein Foto gemacht habe. Ich habe ganz kurz überlegt. Aber die sahen soooo lecker aus. Und waren sie dann auch. Entsprechend schnell waren sie verputzt. Dass mir danach kurz leicht übel war: Who cares?!

In diesem Sinne: Ich bin dann mal weiter auf-, aus- und umräumen.

Ich knutsch euch alle Mal. Weil heute die Sonne scheint. Sowohl äußer- als auch innerlich.

Eure J.B.

Samstag, 10. Januar 2015

The same procedure as every ..... month




Heute ist, tadaadaaadaaaa: ZT 1. Einfach so. Als wäre nichts gewesen. Der Zyklus dauerte genau 28 Tage. Also: Total normal. Hmm. Eigentlich sollte ich froh sein, oder? Irgendwie bin ich fast ein bisschen beleidigt dass mein Körper einfach weiter macht als wäre nichts gewesen. Irre? Ich weiß. Zu 90 % bin ich froh dass mein Körper weiter macht wie immer und so super funktioniert. Ok, zu 95 %. Ach, keine Ahnung. 

Ansonsten geht es mir - gar nicht. Nicht gut, nicht schlecht. Gar nicht eben. Ich will nicht aufstehen, ich will nicht raus gehen und schon gar nicht will ich unter Leute. All das tu ich trotzdem. Ich ignoriere was ich will und mache was man eben so macht. Ich mache nämlich auch weiter als wäre nichts gewesen.

Was mich momentan gewaltig nervt: Der Rattenschwanz der sich hinter der Fehlgeburt her zieht. 1x die Woche in die KiWu um den HCG-Wert zu checken. Sind jeweils ca. 3 Stunden. Gestern waren wir dann eben doch noch bei der Genetischen Untersuchung / Beratung. Termin dauerte knappe 2 Stunden, inkl. Fahrzeit 4 Stunden "futsch". Die Ärztin war sehr nett und rechnet anhand unseres Stammbaumes etc. nicht damit, etwas zu finden. Aber wie sagte sie so schön: "Wissen kann man das ja vorher nie..." Gerinnung war gestern noch nicht möglich. Nach einer Fehlgeburt müsse man mindestens 6, besser 8 Wochen warten. Also jetzt noch 4 Wochen. Der Ärztin tat es Leid, dass man daran bei der Terminvereinbarung nicht dachte. So darf ich in 4 Wochen nochmal hin und 8 Röhrchen Blut da lassen. Aber was soll's, darin bin ich inzwischen Profi. Also im Blut abnehmen lassen. So. Und kommenden Freitag hab ich dann noch ein Gespräch beim Prof. Er will mit mir reden und die Kryo durchsprechen. Weil Fehlgeburt und "einfach so" abgegangen und so. Wieder ein paar Stunden futsch. 

Als ich letztes Mal in der KiWu die blutabnehmende Arzthelferin fragte wie lange wir denn jetzt pausieren müssen meinte sie "schon so 2 bis 3 Zyklen". Puuh. Einerseits ist mir das grade ziemlich wurscht. Andererseits nervt es mich gewaltig, dass ich nicht dann weiter machen kann wann ICH will sondern dass unter 3 Monaten warten sowieso nichts geht. Mal schauen was der Prof. dazu spricht. 

We will see.

Ansonsten arbeite ich momentan, zusammen mit Frau K., daran, dass es mir nicht mehr gar nicht geht. Ihrer Meinung nach habe ich zu wenig geweint. Höhö, ach komm. Aber sie hat Recht. Wie immer halt. Habe mir dann doch tatsächlich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gekauft. Also das Buch. Anscheinend muss man das erste Mal schon auf Seite 6 oder 12 oder so, jedenfalls ziemlich am Anfang, weinen. Hmm. Geweint hab ich gar nicht. Ich hatte nen Kloß im Hals. Exakt an zwei Stellen. Dat war's. Ja gut, immerhin hat so das Make-Up nicht zu leiden. Eventuell sollte ich mir mal ein paar Folgen Grey's Anatomy anschauen. Oder Private Practice. DAS hat bisher noch immer funktioniert.

Nein, ganz im Ernst. Die Fehlgeburt hat irgendwas mit mir gemacht. Ich weiß nicht was. Aber ich mag es nicht. Ich war noch nie jemand, der wirklich aus sich raus konnte. Also weinen, schreien... Aber zumindest weinen konnte ich bisher bei Frau K. ganz gut. Und ich glaube auch, dass es einfach gut tun würde. 

Aber wisst ihr, was heute einfach nur gut getan hat? Der Wind, ja fast schon Sturm. Den Kopf einfach mal so richtig vom Wind durchpusten lassen. Herrlich! Und dabei entstehen dann noch Foto's wie oben. Also wenn das mal nichts ist...

Bis bald

J.B.