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Freitag, 20. Mai 2016

Briefe an dich

Mein kleiner Sohn,

heute bist du bereits zwei Wochen alt. Hallo?! Stopp. Das geht doch alles viel zu schnell. War ich nicht eben noch schwanger und du in meinem Bauch? Unfassbar.

Die ersten Tage im Krankenhaus, du in der Kinderklinik, ich oben auf Station, unfähig aufzustehen. Ich konnte nicht bei dir sein, das tut mir noch heute weh. Du kleines Zauberwesen lagst da unten, ganz alleine in deinem Bettchen und ich war nicht fähig, bei dir zu sein. Selbstverständlich waren dein Papa und deine Tante viel bei dir. Aber mir hast du so schrecklich gefehlt. Deswegen haben die beiden schließlich deine Kinderkrankenschwester überredet, dass du kurz zu mir hoch kannst. Normal geht das nicht und wir hatten 1. großes Glück, dass die Schwester so ein großes Herz hatte, 2. dass der Arzt nicht so streng und 3. wenig los war. So kamst du zu mir auf's Zimmer, mit deiner Infusion und dem Gerät, das die Infusion steuert. Mit Zugang an deiner winzigen Hand und Kabeln auf deinem kleinen Brustkorb kleben. Noch heute breche ich in Tränen aus wenn ich daran denke. Die 20 Minuten in denen ich dich an diesem Samstag auf der Brust liegen hatte... Atemberaubend.

Oft versuchte ich mit Hilfe der Schwestern aufzustehen. Es ging nicht, sobald ich auch nur aufrecht saß brach mein Kreislauf zusammen, ich bekam Ohrenrauschen und mir wurde schwarz vor Augen. Ich kämpfte, aber ich schaffte es nicht. Vorerst.

Seit dem 10. Mai sind wir nun zu Hause. Endlich. Wir kuscheln viel, das Stillen klappt super und ich kann gar nicht aufhören an dir zu riechen, dich zu küssen und einfach nur anzuschauen. Selbst wenn du schläfst möchte ich dich nur ungern aus dem Arm legen. Jede Sekunde ist so kostbar. Und du ist so wundervoll.

Nein, ich kann es immer noch nicht fassen. Du warst dieser kleine Punkt, der mir an einem herrlich warmen Tag im letzten August transferiert wurde. Du warst dieser kleine Punkt, der sämtlichen Blutungen trotzte. Du warst dieser kleine Punkt, dessen wunderschönes Herzchen ich auf dem Ultraschall glitzern sehen durfte. Du warst dieser kleine Punkt, dessen Herzschlag sich so schön anhörte dass ich weinen musste. Du warst dieser kleine Punkt, der von Anfang an so unfassbar stark war.

Du bist gewachsen, du hast mir eine trotz allem wundervolle Schwangerschaft beschert, mich die unglaublichsten Dinge spüren und erleben lassen. Und schließlich hast du uns zu Eltern eines lebenden, gesunden und wunderschönen Kindes gemacht. Zu deinen Eltern. Und diese Liebe ist... unbeschreiblich.

Heute bist du also bereits zwei Wochen alt. Und es ist, als wärst du schon immer hier gewesen. In unserer Mitte. In unseren Herzen.

Du bist ein sehr entspanntes Baby, weinst nur wenn du Hunger hast - oder die Mama zu langsam ist beim Wickeln. Inzwischen hast du immer öfter deine wunderschönen Augen offen und guckst dich aufmerksam um. Deine Mimik ist - wenn auch unbewusst - der Hammer. Du grinst, du ziehst eine Schnute und du legst deine Stirn in Falten. Und du kannst diese eine Falte ziehen, über der Nase, genau wie dein Papa. Du bist wundervoll und auf deine Weise absolut perfekt.

Und wir, wir sind schwerst verliebt in dich. Aber die Zeit, die dürfte tatsächlich ein wenig langsamer vergehen.

Mein kleiner Sohn, ich liebe, liebe, liebe dich. So unbeschreiblich, unfassbar doll 

15 Kommentare:

  1. Hach, bei diesen Zeilen krabbeln meine Hormone ja direkt wieder in die Tränenkanäle ;-) Es klingt so, als hättet ihr keine ganz einfache Zeit hinter euch...
    Aber umso schöner, dass nun alles gut ist. Für die nächsten Wochen wünsche ich euch viele wunderbare Momente, ganz viel Gesundheit und alles, was man noch so braucht!
    Schön, dass du uns teilhaben lässt!
    Ganz liebe Grüße!

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    1. Nein, unser Start war - nach einer wirklich tollen Geburt - nicht ganz einfach. Dazu später mal mehr.

      Ich danke dir!! Ganz liebe Grüße zurück!

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  2. Ach wie schön. Unfassbar dieser Zauberer des neuen Lebens und diese Liebe! Deine Worte sind so liebevoll und voller Dankbarkeit. Ich freue mich soooo mit dir/euch!!! <3 <3 <3
    Warum musste die Maus auf die Kinderstation?

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    1. ♥ ♥ ♥

      Er hatte Unterzucker. Zum Glück "nur". Aber dadurch dass ich nicht zu ihm runter konnte war es die Hölle.

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  3. Einfach wunderschön zu lesen, muss ich gleich heulen. ��☺

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  4. Du liebe Trollfee, wunderschöne Worte schreibst Du da! Diese Liebe ist unendlich und das an-ihm-schnuppern-Wollen wird immer schlimmer ��

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  5. Wunderbar geschrieben, mir stehen die Tränen in den Augen.....ne eigentlich laufen die Tränen schon :-)..... So schön, mit welcher wunderschönen einzigartigen Liebe du über euren Sohn schreibst.
    Euch weiterhin alles Gute! Bluete83

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  6. Mensch, ich habe doch gerade ein Höchstdosis Hormone in mir... Habe schon bei der Überschrift angefangen zu flennen. Wie ich jetzt am Ende deines Briefes aussehe, brauche ich vermutlich nicht zu beschreiben ;-)
    Hach, das hört sich alles so gut an und gibt mir gerade den nötigen Kick, um aus meinem Tief herauszukommen. Genau DARUM nimmt man diesen ganzen Mist auf sich. Und genau DARUM lohnt sich das alles auch.
    Ich drück dich ganz fest! Genieße es!!!

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    1. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mich freut dass dir dieser Brief den nötigen Kick gegeben hat. Und noch weniger kann ich dir sagen, wie sehr ich mir ein Positiv für dich und euch wünsche.
      Ich drück dich ganz fest zurück!!

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  7. Ach du kannst so schön schreiben...
    Es freut mich von den Bs zu hören, und va, dass es Mutti B und Jr. B. Mittlerweile gut geht!
    Bin gespannt, was du noch zu den Sachen schreibst, die zwischen den Zeilen stehen!

    Also ich den Abschnitt mit dem "am Baby riechen" gelesen hab musste ich daran denken, dass sich das bei uns mittlerweile etwas gewandelt hat ;) jetzt wird regelmäßig an der Windel geschnuppert ;)

    Ich drück euch ganz dolle

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    1. Der Post ist in Arbeit, dauert aber noch ;)

      Hahaha, wie geil. Na dann lass ich mich mal überraschen ob sich das bei uns auch noch ändert :D

      Ich drück dich zurück, Spinni!

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