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Dienstag, 6. September 2016

Schwiegermutter 2.0. Oder: Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.

Wenn man mal das Wort "Schwiegermutter" googelt wird einem ja allerlei angezeigt. Witze, Ratgeber, Selbst-Test's zur Frage "Welchen Schwiegermutter-Typ hast du" ja sogar eine eigene Schwiegermutter-Seite gibt es.

Meine Schwiegermutter und ich. Bisher - und damit meine ich bis zur Geburt von Mini-B. - hatte ich keinerlei Probleme mit ihr. Wir wohnen direkt Haus an Haus, teilen uns einen großen Garten und generell sieht man nicht, wo ihr Grundstück aufhört und unseres anfängt. Bisher hat sie sich nie groß eingemischt, hat uns nicht reingeredet und stand trotz der räumlichen Nähe nicht jeden Tag auf der Matte. Kurz gesagt: Ich hatte nichts, wirklich absolut gar nichts zu beklagen.

Seit der Kleine da ist ist das anders. Grundlegend.

Schon während der Schwangerschaft hat sie manchmal einen Satz à la "Du sollst nicht so viel machen." oder "Pass bloß auf." vom Stapel gelassen. Ok, das ist insofern nichts besonderes, als dass ich solche Sätze auch von meiner Mutter oder meinem Mann zu hören bekommen habe. Und mit Blick auf die eher nicht ganz einfache Schwangerschaft auch legitim.

Jetzt geht das aber weiter. Sehr viel weiter. Und plötzlich habe ich ein Problem mit meiner Schwiegermutter.

Sie steht sehr oft da. Wenn wir draußen sind und sie kriegt es mit - was sie meistens tut weil gemeinsamer Garten - dann ist sie auch da. Immer. Wenn Mini-B. im Kinderwagen liegt und ich kurz mit den Hunden ein paar Schritte die Wiese raus gehe (selbstverständlich nur dann, wenn mein Mann beim Kleinen ist) kommt es oft vor, dass mein Sohn weg ist wenn ich wieder komme. Jaaa, die Oma wollte spazieren gehen...

Ich weiß, ich weiß. Sie meint es doch nur gut. Das mag ja auch sein. Nichts desto trotz fühle ich mich übergangen. Bevormundet. Nicht für voll genommen. Es kommt mir vor, als zweifelt sie an mir als Mama. Denn nie ist es ok, so wie es ist. Mal ist Mini-B. zu warm angezogen, dann zu kalt. Dann kriegt er in der Trage keine Luft und verzogen wird er dadurch auch. Wahlweise auch alles zusammen. Wenn er an der Brust weint und sie kriegt es mit kriegt er nicht genug oder wahlweise auch gleich gar keine Milch. Wenn ich ihn auf dem Arm habe bis er einschläft ist es falsch. Denn ich soll ihn mittags doch einfach hoch in sein Bett legen, den Rollladen runter lassen und gehen. Er solle jetzt schon so zwei Stunden Mittagsschlaf machen. Dazu sei er nun alt genug...

Sie akzeptiert es nicht, wenn er müde ist und ich nicht möchte, dass sie dann noch Quatsch mit ihm macht. Hat er dann nicht innerhalb von zwei Minuten die Augen zu "ist er doch hellwach und überhaupt nicht müde." Das herzhafte Gähnen und die müden Augen werden ignoriert.

Es liegt an mir. Immer. Und sie weiß es besser. Auch immer.

Das macht mich rasend.

Verdammte Axt, ich kenne meinen Sohn. Ich sehe ihm an, wenn er müde ist. Wenn er Hunger hat. Ich weiß, wann er friert und wann ihm zu heiß ist.

Ich sage nicht, dass ich durchgehend alles richtig mache. Denn das mache ich sicher nicht. Jeder macht Fehler. Aber wenn ich etwas wirklich nicht weiß oder tatsächlich Hilfe brauche dann frag ich schon. Und ansonsten mache ich's, wie ich es für richtig halte. Das geht sie letztlich nichts an. Mein Mann und ich müssen uns einig sein. Und sie hat sich raus zu halten und das zu akzeptieren war wir vor geben.

Was es für mich noch schlimmer macht: Sie triggert mir da voll in alte Gefühle und Denkmuster rein.

Ich hab da keinen Bock drauf. Ich will nicht. Ich mag nicht. Ich schnappe mir Mann und Sohn und wandere aus. Ziehe weg. Irgendwas in der Art.

Aber das würde das "Dahinter" nicht lösen. Also gehen wir es an.

Bock hab ich trotzdem keinen. Und meine Schwiegermutter soll trotzdem ruhig sein. Wollte ich nur nochmal erwähnt haben.

4 Kommentare:

  1. Oh nö, sowas ist anstrengend und nervig....

    Hast du ihr es schon mal gesagt, dass dir das zu viel ist und dir die Ratschläge zu viel des Guten sind?

    Lg Tine

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    1. Noch nicht ;) Denn das ist genau Teil des "alten Themas". Aber ich werde. Ganz sicher! Ich muss mir nur noch was zurecht legen, das zwar freundlich aber trotzdem direkt und unmissverständlich ist.

      Glg :)

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  2. Überall dasselbe mit den guten Ratschlägen. Dass man ein Kind in dem Alter noch gar nicht verwöhnen kann und Tragen die natürlichste Sache der Welt ist, hat sich in diese Generation wohl noch nicht herumgesprochen.

    Wir haben ganz klar gesagt, dass wir keine Einmischung wollen. Das wurde uns auch zugesichert. Nur geholfen hat auch das nichts. :-(

    LG

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    1. Nein, DAS hat sich in dieser Generation eindeutig noch nicht herum gesprochen. Zumindest bei den Meisten wohl noch nicht.

      Geholfen hat es nicht? Oh man -.-

      LG

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