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Donnerstag, 28. August 2014

Mitten auf dem Meer.



"Man entdeckt keine neuen Länder 
ohne bereit zu sein, 
die Küste für lange Zeit 
aus den Augen zu verlieren!"
(André Gide)



Wir sind schon einige Zeit unterwegs. In unserem Boot. Am Anfang überwog die Vorfreude auf das neue Land. Was es wohl alles für einen bereit hält? Man war sich sicher, dieses ganz bestimmte Land zu entdecken. Hatten es doch schon so viele vor einem entdeckt. So stach man voll ungeduldiger Vorfreude in See.

Irgendwann mischten sich Unsicherheit und ein paar Zweifel in die Vorfreude. Wo war dieses neue Land nur? Was, wenn man das neue Land endlich entdeckt hätte und dann nicht anlegen konnte? Oder was, wenn man dieses Land nie fand? Oder was, wenn man gar Schiffbruch erlitt? Aber meist überwog die Vorfreude. So viele hatten dieses Land schon entdeckt, es konnte also nicht so schwer sein. Und wieso sollten ausgerechnet wir es nicht entdecken?!

Wieder einige Zeit später war die Vorfreude weg. Da waren nur noch Angst, Verzweiflung und Mutlosigkeit. Man treibt schon so lange auf dem Meer. Das Land nach wie vor in weiter Ferne. Das Boot ist nicht mehr das Beste. Es ist gezeichnet von der langen Zeit auf dem offenen Meer. Die Ruder sind abgenutzt, das Segel zerschlissen. Manchmal paddelt man noch ein wenig, zur Not auch mal mit den bloßen Händen. Man versucht es zumindest. Aber meist liegt man einfach nur in seinem Boot und weint. Weint, weil man den sicheren Hafen verlassen hat. Weint, weil das Land so weit entfernt liegt. Weint, weil man dieses Land niemals entdecken wird. Niemals.

Man verflucht das Meer, das Boot, den Partner und sich selbst. Er paddelt links, sie rechts herum. Man dreht sich im Kreis. Man fragt sich, ob man sich für den falschen Partner entschieden hat. Man hadert mit der Entscheidung, überhaupt los gesegelt zu sein. Immer und immer wieder. Es war doch schön dort, wo man war. Man hatte doch alles. Eigentlich.....

Und doch war da diese Sehnsucht.... Durch nichts anderes zu stillen. Sie zog einen raus auf's Meer. Hin zu diesem neuen Land. Man musste sich einfach aufmachen es zu entdecken.

Irgendwie übersteht man Orkane, Unwetter, Stürme, hohe Wellen und Starkregen. Manchmal mehr schlecht als recht. Aber man übersteht sie. Gemeinsam.

Mit der Zeit kehrt wieder Ruhe ein. Man sieht sich tief in die Augen und erinnert sich daran, dass man sich hat. Wie schön das ist. Wie dankbar man dafür ist. Gemeinsam schafft man das schon. Es entsteht neue Hoffnung, dass man das ersehnte Land doch noch entdeckt. Aber diese Hoffnung ist anders. Tiefer. Und vor allem entspannter. Oder ist Hoffnung das falsche Wort? Trifft es Gewissheit besser?
Es ist die Gewissheit, dass am Ende alles gut wird. Dass alles Sinn macht und gut wird, egal wie es letztlich ausgeht. Denn im "schlimmsten" Fall, wenn wir dieses neue Land eben doch nicht entdeckt haben oder wenn wir dort keinen Fuß fassen konnten, haben wir immer noch uns. Und dann paddeln wir eben erneut los. Zu anderen Ufern. Und schließlich und endlich werden wir ein herrliches Land entdecken. Er und ich. Gemeinsam.

Noch ist aber nicht die Zeit, den Kompass auf ein anderes Land einzustellen. Zuerst visieren wir das tolle, viel umschwärmte und so spannend klingende Land neu an.Wir stecken uns einen Finger in den Mund, halten ihn anschließend in den Wind und setzen die Segel entsprechend. Woher wir wissen, dass das die richtige Richtung ist? Wir wissen es nicht. Aber es fühlt sich gut an. Zwischendurch schnappen wir uns die Ruder und paddeln so schnell und lange wir wollen und / oder können. Dann lehnen wir uns wieder zurück und lassen den Wind für uns arbeiten. Es geht dann zwar etwas langsamer, aber das ist nicht schlimm. Ganz und gar nicht. Denn dann haben wir Zeit für uns. Und diese Zeit genießen wir. Gemeinsam.




12 Kommentare:

  1. Das hast du ganz zauberhaft geschrieben, allersüßeste Trollfee. Wirklich. Besonders gut gefällt mir das Ende, ist es doch so positiv und mutig und zuversichtlich geschrieben, wie ich es dir gewünscht habe, dass du es (wieder) wirst. Und das macht mich richtig happy. Ich verrate dir noch ein Geheimnis: Ihr werdet ankommen. Irgendwie. Irgendwann. Vielleicht erschöpft, halb ertrunken, mit verschlissener Kleidung. Vielleicht verschmuddelt und nahezu verhungert. Mit trüben Augen. Aber irgendwann tut sich der endlos wirkende Horizont auf und es wird wieder Festland zu sehen sein. Unentdecktes. Vielleicht gar eine traumhafte Insel? Was auch immer ihr dort antreffen werdet, du wirst staunen und viele Wunder dort entdecken, wenn du es nur zulässt.
    Du bist ZUCKER!
    Deine Penny

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    1. Ach Süße, ich könnte dich mal wieder knutschen ♥ So sehr ich auch damit gehadert habe dass sich das mit der ICSI nun doch noch so lange gezogen hat so froh bin ich nun darüber. Letztlich war es einfach richtig so.
      Denn jetzt BIN ich eben wieder positiv und mutig und zuversichtlich. Egal wie lange der Weg noch wird. Wir werden ihn gehen. Gemeinsam. Und dann werden wir schon sehen wo er uns hin führt.
      Und ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mich freue dass du mich auf meinem Weg begleitest! Du und die anderen tollen Mädels hier ♥ ♥ ♥ ♥

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  2. Das hast du wirklich sehr schön geschrieben! Und ihr werdet das Ufer des ganz bestimmten Landes erreichen, da bin ich mir sicher! :-*
    *Drücker*

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  3. So schön...Und genau richtig...das gefällt mir ♥ ihr werdet euer Traumland finden, da bin ich mir sicher, auch wenn du jetzt noch nicht weißt wo es genau liegt. Vielleicht trägt euch der Wind dort hin...lass dich einfach treiben und du hast es ja schon erwähnt: genießt die Zeit wenn es langsamer geht ♥ GEMEINSAM ist so schön!

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    1. Du bist soooooo süß ♥ ♥ ♥ Danke!! Wir werden sehen wohin der Wind uns trägt. Eines ist sicher: Dort wird es wunderschön sein! ♥

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  4. Meine liebe J., ganz bestimmt werdet Ihr bald an einem wunderschönen Ort ankommen. Wenn du willst, leih ich dir unser Segel, dass er von Penny bekommen haben, als wir kurz vor den Sttomschnellen ruderten. Es ist ein Zaubersegel und kennt die richtige Richtung. Ihr werdet ankommen. Hoffentlich da, wo wir alle hinwollen und manche schon auf uns andere warten. Aber falls nicht (und das denke ich nur ganz leise), sehen wir es einfach wie Kolumbus. Der wollte ja eigentlich auch gaaanz woanders hin ;)

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    1. Liebste Pippi, das Penny-Zauber-Segel leih ich gerne aus. ♥ ♥

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  5. Oh Du Süße, ich kann mich in Allem den anderen lieben Mädels nur anschließen!! Das was Du beschrieben hast, haben wir auch alles hinter uns, stecken mittendrin und natürlich kommt da auch noch einiges auf uns zu - egal in welcher Richtung!! Doch wenn wir UNS nicht aus den Augen verlieren und weiterhin ein WIR bleiben, dann wird sich alles weitere auch bewältigen lassen. Waren wir doch schon so oft so stark!!! Ich drück Dich von Herzen und Du weißt, dass alles gut wird!!! Es ist toll, dass es Dich und die anderen Mädels hier gibt!! Ich hätte nie gedacht, wie sehr das helfen kann!! So, und nun genug der Sentimentalitäten - ich knuddel Dich riesig doll und wünsche Dir ein schönes Wochenende :-) ♥

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    1. Genau so ist es!! Und danke gleichfalls, ich finde es superklasse dich und die anderen Mädels hier kennengelernt zu haben! Und auch ich hätte nie gedacht wie sehr es hilft! Danke ♥
      Ich knuddel dich zurück - und immer her mit den Sentimentalitäten meine Liebe ;)
      ♥ ♥

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  6. ...auch ich bin mir sicher, dass ihr ans andere, hartumkämpfte Ufer kommt.

    Mit Pippis Zaubersegrl sollte das kein Problem sein und ich wette hier werden einige Mädels zur Not ins Segel blasen um euch den Weg ein bisschen einfacher zu machen.

    Spann das Segel also auf und wir werden alle kräftig pusten!!

    Drück dich!!

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